Tipps für unsere Kleinen
Kariesrisikotest
Wenn in den ersten Monaten noch keine Zähne vorhanden sind, muss natürlich noch nicht geputzt werden. Man weiß jedoch heute, dass das frühe Infizieren mit den Karies-Bakterien ein erhöhtes Kariesrisiko zur Folge hat.
Ist das Kind früh infiziert, dann muss der Pflege der Milchzähne besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Um eine bereits erfolgte Infektion festzustellen, wird im 1. Lebensjahr bereits ein völlig schmerzfreier einfacher Test durchgeführt.
Dazu wird mit einer Spezialwatte mehrfach über die Schleimhaut gewischt - das ist schon alles. Die Auswertung dauert zwei Tage, dann liegt das Ergebnis vor.
Vereinbaren Sie einen Termin ab dem 6. Lebensmonat für diesen Test
Pflege der ersten Milchzähne
Die Eltern sollten täglich mit einer kleinen Kurzkopf-Kinderzahnbürste putzen. Wichtig ist vor allem das Putzen vor dem Zubettgehen. (Danach sollte übrigens nichts Zuckerhaltiges mehr gegessen oder getrunken werden! Wenn Ihr Kind nachts etwas zu trinken braucht, dann eignet sich Wasser oder auch Tee mit oder ohne Süßstoff).
Lassen Sie sich nicht entmutigen...das Putzen kann vor allem in der Trotzphase sehr anstrengend sein...!
Und wenn es zu dem (üblichen) Machtkämpfchen kommt -- Sie müssen gewinnen! Wenn Sie verlieren, wird auch Ihr Kind verlieren - nämlich seine Mundgesundheit!
Wir zeigen Ihnen gerne, wie das effektive Putzen funktioniert.
Fläschchen
Das Fläschen dient als erste Möglichkeit, dass das Kind selbst Trinken kann. Achten Sie hierbei auf vernünftige Saugerformen für gesundes Kieferwachstum.
Für die Zähnchen gefährlich ist das dauerhafte Trinken aus dem Flasche, wenn das Getränk zuckerhaltig ist.
Dann kann das sog. "Nursing Bottle Syndrom" entstehen: Karies bildet sich an fast allen Zähnen, insbesondere an den Frontzähnen - Schmerzen und Tränen sind oft die Folge.
Da in diesem Alter eine zahnärztliche Behandlung noch sehr schwierig ist, ist in solchen Fällen die Behandlung in Vollnarkose oft der letzte Ausweg. Deshalb: "Dauer-Flaschen-Nuckeln" unbedingt vermeiden!
Fluorid?
Fluorid kommt überall auf der Erde vor. Untersuchungen aus Gegenden mit einem günstigen Fluoridgehalt haben gezeigt, dass Fluorid für die Widerstandsfähigkeit der Zähne sehr hilfreich ist. In den ersten beiden Lebensjahren wird Ihr Kinderarzt Ihrem Kind in der Regel Vitamin-D Tabletten verschreiben, die auch Fluorid enthalten.
Im 3. und 4. Lebensjahr sollten - bei normalem Kariesrisiko - die Fluoridtabletten abgesetzt werden und mit fluoridhaltiger Zahncreme (500ppm Fluoridgehalt) einmal am Tag geputzt werden.
Die Zahncrememenge sollte "erbsengroß" sein, das entspricht etwa einem Zahncremestrang, den man quer auf die Zahnbürste aufbringt. Im 5. und 6. Lebensjahr sollte man zweimal am Tag mit fluoridhaltiger Zahncreme putzen..
Wer putzt?
Wirklich sauber putzen können nur Sie als Eltern bzw. der Erwachsene, der das Kind betreut. Das Kind kann seine Zähne noch nicht selbst so putzen, dass sie auch sauber sind.
Das Putzen des Kindes dient hauptsächlich der Einübung, damit das Putzen zur Gewohnheit für das ganze Leben wird. Das bedeutet in der Regel, dass man etwa bis zum 8./9. Lebensjahr jeden Abend nachputzen muss.
Hilfreich ist übrigens ab und zu die Kontrolle des Putzerfolges mit Färbetabletten. So können Sie erkennen, wo Sie beim Nachputzen noch etwas optimieren müssen und wie sorgfältig ihr Kind putzt.
Milchzahn Versiegelung
Wenn die Milchbackenzähne tiefe Grübchen haben oder das Kariesrisiko allgemein erhöht ist, dann empfiehlt sich die Versiegelung der Grübchen mit einem dünnfließenden Spezialkunststoff, der mit Licht ausgehärtet wird. Das nennt man Fissuren-Versiegelung.
So ist die Stelle mit dem höchsten Risiko sicher geschützt. Fragen Sie uns nach einer Versiegel-ung, wenn Sie tiefe Grübchen entdecken oder ein erhöhtes Kariesrisiko festgestellt worden ist. Nebenbei ist die Versiegelung eine gute "Einstiegsbehandlung" beim Zahnarzt, denn sie ist völlig schmerzfrei und dauert auch nicht so lange. So gelingt die Gewöhnung an regelmäßige Zahnarztbesuche meist problemlos.
Daumenlutschen
Daumenlutschen und Nuckeln sollten im Alter von 3 bis 4 Jahren abgewöhnt werden.
Aber das kann leichter gesagt als getan sein. Ich habe bei unseren Kindern so manches durchprobiert (Gesichtchen auf den Daumen malen, Verträge machen, Lack auf dem Fingernagel, Handschuhe nachts - na was die Literatur so hergibt...), meist mit mäßigem Erfolg.
Große Bedeutung hat die Umgebung - die Bemerkungen anderer Kinder im Kindergarten oder bei der Einschulung. Geben Sie nicht auf, wenn Ihr Fünfjähriger noch nuckelt. Nehmen Sie Kontakt zum Zahnarzt auf, um zu klären, wie groß das Risiko des Weiternuckelns ist.
Zahnverletzung
Wenn Kinder hinfallen, landen sie meist auf den beiden mittleren Schneidezähnen, die brechen oder sogar in den Kiefer gedrückt werden können. Was immer auch passieren sollte - suchen Sie sofort einen Zahnarzt auf, um die Rettungsmöglichkeit zu klären.
Ausgeschlagene Zähne immer retten und mitnehmen - dafür gibt es eine spezielle Rettungsbox. Nach 25 Jahren kann ich Ihnen versichern: in den meisten Fällen geht es gut aus und der Zahn kann bleiben.
Bei einem Bruch eines Zahnes lassen sich mit modernen Kunststoffen die meisten Defekte so reparieren, dass es gut aussieht und lange hält.
Regelmäßige Kontrolle
Auch bei Kleinkindern sollte eine regelmäßige hablbjährliche zahnärztliche Kontrolle erfolgen. Schon um das Kind an die Zahnarztumgebung zu gewöhnen.
Tipp: Lassen Sie sich den kostenlosen zahnärztlichen Kinderpass aushändigen. Neben vielen guten Informationen über Kinderzähne werden hier die Untersuchungen eingetragen.
Und: es hilft, an die regelmäßigen Untersuchungen beim Zahnarzt zu denken.